Abgasnormen

Regelungen und Messverfahren einfach erklärt

Innerhalb der Europäischen Union gelten für alle Kraftfahrzeuge Grenzwerte für den Schadstoffausstoß, die zunehmend verschärft und nicht überschritten werden dürfen. Diese Grenzwerte sind in den Abgasnormen festgelegt. Zu den Schadstoffen zählen Kohlenstoffmonoxid (CO), Stickstoffoxid (NOx) und Kohlenwasserstoff (CnHm) sowie die Partikelmasse (PM) und Partikelanzahl (PN). Der folgende Beitrag zeigt auf, wie die Abgasnormen im Detail aussehen und welche Werte wie gemessen werden.

Was ist eine Abgasnorm und was wird dort gemessen?

  • Abgasnorm schützt Mensch und Umwelt
  • Schadstofklassen Euronorm 1 bis 6
  • Unterscheidung nach Kraftstoff- und Fahrzeugtyp
  • Messung von Kohlenmonoxid, Stickoxid, Kohlenwasserstoff und Feinstaub

Die EU-Abgasnorm dient dazu, für mehr saubere Luft zu sorgen und zur Gesundheit der Menschen sowie zur Schonung der Umwelt beizutragen. Je nach dem Ergebnis der Messungen werden Fahrzeuge in verschiedene Klassen eingeteilt. Dabei ist die Euronorm 1 die älteste und schlechteste, die derzeit gültige Euronorm 6 die jüngste und beste Klasse.

Die Grenzwerte für die einzelnen Schadstoffe (Kohlenmonoxid, Stickoxid, Kohlenwasserstoff und Feinstaub), die bei den Prüfungen gemessen werden, unterschieden sich einerseits nach der Art des Verbrennungsmotors, also Benziner oder Diesel, andererseits nach dem Fahrzeugtyp (Pkw, Lkw, Motorrad, Moped). Für Kohlenstoffdioxid (CO2) gibt es zwar keine auf europäischer Ebene festgeschriebenen Grenzwerte, sie spielen in Deutschland jedoch eine Rolle für die Erhebung der Kraftfahrzeugsteuer.

Warum wurde die Abgasnorm eingeführt?

  • Vorbild Kalifornien für erste europäische Abgasnormen
  • erste Normen in Europa im Jahr 1970
  • stetige Verschärfung der Grenzwerte
  • Erweiterung der Abgasnorm um Lkw, Busse, Motorräder und Mopeds

abgasnormenIm US-Bundesstaat Kalifornien wurden die erste Grenzwerte für Autoabgase bereits in den 1960er Jahren eingeführt. Ein wesentlicher Grund dafür war die regelmäßige Belastung von Los Angeles durch starken Sommersmog. Mit der zunehmenden Anzahl an Fahrzeugen, die zudem immer größer und leistungsstärker wurden, machte man sich auch in Europa Gedanken dazu.

Dies führte 1970 zu ersten einheitlichen Vorschriften in der EU, mit denen die Kohlenmonoxid- und Kohlenwasserstoff-Emissionen begrenzt wurden. Sie waren damals vor allem für die Hersteller von Bedeutung und wurden von Autofahrern kaum wahrgenommen.

In den Folgejahren wurden nicht nur die Grenzwerte der beiden genannten Schadstoffe verschärft, sondern auch neue in die Abgasnorm aufgenommen: Stickstoffoxide im Jahr 1977, Feinstaubpartikel aus Dieselmotoren ab 1988. Festgelegte Grenzwerte für Lkw und Busse folgten ebenfalls 1988, für Motorräder und Mopeds 1997.

So richtig ins Bewusstsein der Autofahrer traten die Vorschriften erst mit der verbindlich eingeführten Euronorm 1 im Jahr 1991. Sie kamen nun nicht mehr umhin, sich mit der Abgasnorm und mit den durch Kraftfahrzeuge verursachten Umweltproblemen zu beschäftigen.

Wie werden die Abgase gemessen und Autos beurteilt?

  • Messverfahren auf dem Prüfstand und im realen Verkehr
  • WLTP und RDE haben NEFZ abgelöst
  • Gültigkeit für jede Neuzulassung ohne Ausnahme

Die Messung der Abgase wird einerseits auf einem Prüfstand, andererseits im realen Straßenverkehr durchgeführt. Das erste Verfahren bezeichnet man als WLTP (Worldwide Harmonized Light-Duty Vehicles Test Procedure – übersetzt etwa: weltweit einheitliches Testverfahren für Leichtfahrzeuge), das zweite als RDE (Real Driving Emissions – Emissionen im praktischen Fahrbetrieb). Neuwagen werden seit dem 1. September 2018 nur noch zugelassen, wenn sie nach diesen beiden Verfahren beurteilt wurden. Ein Jahr später wurden die Vorschriften zu Messtoleranzen erneut verschärft sowie die Dokumentationspflichten erweitert.

Zuvor galt beim Messverfahren seit 1992 der EU-einheitliche Standard NEFZ (Neuer Europäischer Fahrzyklus), der bei den Tests allerdings völlig unrealistische Rahmenbedingungen zu Grunde legte. Dabei dauerte der Mess-Zyklus 20 Minuten und erstreckte sich über elf Kilometer bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 33,6 km/h. Die Praxis im Alltag sieht für nahezu alle Autofahrer ganz anders aus, dort liegt der Emissionsausstoß um rund 42 % höher. Im WLTP wird eine Strecke von 23 Kilometern mit durchschnittlich 46,6 km/h zurückgelegt, was der Realität deutich näher kommt. Die Messungen im RDE auf der Straße wurden neu eingeführt.

Wie werden die Schadstoffklassen unterteilt und Wie finde ich die Klasse für mein Fahrzeug?

  • Euronorm 1 bis 6 für Pkw und Motorräder
  • Euronorm I bis VI für Lkw und Busse
  • verwirrende Unterteilung der Euronorm 6
  • Angabe der Schadstoffklasse in Zulassungsbescheinigung bzw. Fahrzeugschein

Die Schadstoffklassen gliedern sich in die Euronormen 1 bis 6 für Pkw und Motorräder sowie Euro I bis VI für Lkw und Busse. Grundlage für die Einteilung ist immer das Datum der Erstzulassung (EZ). Wir geben dir hier nur einen groben Überblick, denn vor allem die Euronorm 6 wurde – nicht zuletzt wegen des immer noch nicht abgeschlossenen Abgasskandals – in schöner Regelmäßigkeit in mehrere Stufen (fast ein Dutzend!) aufgegliedert. Mittlerweile wird auch schon von der Euronorm 7 gesprochen, die im Jahr 2021 eingeführt werden soll. Für mehr Details informierst du dich am besten auf einschlägigen Webseiten im Netz.

  • Euro 1: EZ ab 01.01.1993
  • Euro 2: EZ ab 01.01.1997
  • Euro 3: EZ ab 01.01.2001
  • Euro 4: EZ ab 01.01.2006
  • Euro 5: EZ ab 01.01.2011
  • Euro 6: EZ ab 01.09.2014

Wenn du die Schadstoffklasse für dein Auto wissen willst, schaue entweder in die Zulassungsbescheinigung Teil I oder – bei Fahrzeugen, die vor dem 1. Oktober 2005 zugelassen wurden – in den Fahrzeugschein. In der Zulassungsbescheinigung findest du die Klasse unter Nummer 14.1, im Fahrzeugschein im Feld 1 unter „Schlüsselnummer – zu 1“. Entscheidend sind die letzten beiden angegebenen Ziffern. Dafür haben wir noch eine schöne Tabelle:

  • Euro 1: 01-04, 09, 11-14, 16, 18, 21, 22, 77
  • Euro 2: 25-29, 34, 35, 40, 41, 49, 71
  • Euro 3: 30, 31, 36, 37, 42, 44-61
  • Euro 4: 32, 33, 38, 39, 43, 62-70
  • Euro 5: 35AO – 35MO
  • Euro 6: 36NO – 36YO
  • sonstige Fahrzeuge: 00, 05-08, 10, 15, 17, 19, 20, 23, 24, 88

Außerdem steht der Emissionsschlüssel auch in deinem Kfz-Steuerbescheid, in der Herstellerbescheinigung sowie im Erfüllungsnachweis der Umweltanforderungen.

Lohnt sich die Anschaffung eines Diesel-Kfz überhaupt noch?

  • Auswirkungen des Dieselskandals
  • unsichere Zukunft für den Diesel im Zusammenhang mit Klimaschutzmaßnahmen
  • Entscheidung hängt vor allem vom eigenen Fahrverhalten ab

abgasnormenDer Dieselskandal hat in der Autowelt tiefe Spuren hinterlassen – und tut es bis heute. Die Verantwortung dafür liegt eindeutig bei den betroffenen Autokonzernen, die jahrelang mit ihrer Software geschummelt, um nicht zu sagen: betrogen haben. Für Vielfahrer und lange Strecken ist ein Diesel immer noch geeigneter als etwa ein E-Auto. Auch haben die Hersteller inzwischen nachgebessert. Neue Fahrzeuge mit Dieselmotor, die die Euronorm 6d erfüllen, kommen mit so wenig schädlichen Emissionen daher wie nie zuvor. Trotzdem stellt sich für jeden potenziellen Autokäufer die Frage, ob ein Diesel sich wirtschaftlich noch lohnt. Denn es ist noch nicht ausgemacht, welche weiteren Maßnahmen von der Bundesregierung oder auf Ebene der Europäischen Union in puncto Klimaschutz auf den Weg gebracht werden.

Die Frage, ob ein Diesel für dich ein geeignetes Fahrzeug ist, kannst du nur aus deinem eigenen Fahrverhalten heraus entscheiden. Der entscheidende Punkt ist: Nutzt du dein Auto überwiegend nur im Stadtverkehr oder legst du vielleicht jeden Tag 400, 500, 600 Kilometer zurück? Ein Elektroauto musst du auf solchen Distanzen wahrscheinlich zweimal aufladen und deine Strecke genau planen, um zur richtigen Zeit eine Ladestation zu finden, denn die Infrastruktur für Elektrotankstellen lässt immer noch arg zu wünschen übrig. Und im Vergleich zu einem Benziner liegt der Kraftstoffverbrauch bei einem Diesel locker um 15 % bis 20 % niedriger. Es gibt also durchaus pragmatische und wirtschaftliche Gründe, die (noch) für einen Diesel sprechen.

Fahrverbote und Regelungen in Städten

  • mehrere Städte in Deutschland haben teilweise Fahrverbote für Diesel verhängt
  • Stuttgart verbietet Diesel mit Euronorm 4 und schlechter im gesamten Stadtgebiet
  • Fahrverbote gibt es auch in anderen europäischen Ländern

In einigen deutschen Großstädten gibt es mittlerweile Fahrverbote für Dieselfahrzeuge, wobei vor allem Autos mit der Euronorm 5, 4 und älter betroffen sind, teilweise aber auch alte Benziner. Seit 2019 sind Berlin, Bonn, Darmstadt, Gelsenkirchen, Hamburg und Stuttgart Vorreiter in dieser Sache. Während sich die Fahrverbote bei den fünf erstgenannten Städten jedoch nur auf bestimmte Straßenzüge beziehen, gilt in Stuttgart ein Verbot für Kfz mit Euronorm 4 und schlechter für das gesamte Stadtgebiet.

Falls du einen Diesel mit den genannten älteren Normen besitzt und eine Reise ins europäische Ausland planst, solltest du dich vorher schlau machen, welche Regeln in welchem Land gelten. Auch dort haben Städte und Regionen Verbotszonen für Dieselfahrzeuge eingerichtet.

Darum fährst du mit dem Auto Abo von Cluno auf der sicheren Seite!

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Bei uns kannst du dein Auto häufiger wechseln als beim Kauf oder beim Leasing und hast die Wahl zwischen Benzin-, Diesel, Elektro- und Hybridantrieben. Unsere Dieselfahrzeuge zum Beispiel erfüllen alle die neueste Euronorm 6, mit der du überall auf der sicheren Seite bist und etwa über Fahrverbote nicht nachdenken musst. Wir möchten – und arbeiten tagtäglich dafür – dass du als Autofahrer im Mittelpunkt stehst und jederzeit flexibel bleibst. Nimm doch einfach mal unverbindlich Kontakt mit uns auf! Wir erklären dir gerne ausführlich, wie unsere Vision von Mobilität in der Zukunft aussieht und wie du Teil davon werden kannst.

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